ALL IS LONELINESS (Piano solo) 2020
Die Kompositionen von Uli Johannes Kieckbusch auf dieser CD schließen mit ihren darin verwobenen Improvisationen weite, dunkle, lichte Räume auf, um mit dem Gefühl der existentiellen Verlorenheit produktiv umzugehen.
Kitiken: Schwarzwälder Bote, Westdeutsche Zeitung
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Erläuterungen
zu den Stücken der CD „All Is Loneliness“
von Uli Johannes Kieckbusch
F-A-E
Die sogenannte F.A.E.-Sonate für Violine und Klavier ist eine Gemeinschaftskomposition
von Robert Schumann, Johannes Brahms und Alber Dietrich, die 1853 für den Geiger
Joseph Joachim entstand. Das Motto F. A. E., auf das sich Kieckbusch hier bezieht,
entstand als Abkürzung für „Frei, aber einsam“, Joseph Joachims Devise jener Zeit.
Sometimes I Feel Like a Motherless Child
Das traditionelle Spiritual kommt aus der Ära der Sklaverei in den USA. Eine der ersten
überlieferten Aufführungen dieses Liedes stammt aus den 1870er Jahren.
Nächtens
Das Stück wurde nächtens komponiert und bekam auch so seinen Titel. Die
Nachtstimmung ist deutlich spürbar.
Miss Understood
So doppeldeutig der Titel auch ist, die Musik recht eindeutig: Das Lamento eines
Missverstandenen.
L'Absence
Musik, die sich mit dem Verlust oder der Abwesenheit einer vertrauten Person
auseinandersetzt.
Niella
Der Titel macht erst einen Sinn, wenn man einen Spiegel dahinter hält.
Lyrische Inkurvation
Das Stück verläuft nicht so linear wie man meinen könnte, ein Krümmung (lat. incurvatio)
ist spürbar, auch wenn der lyrische Ton immer erhalten bleibt.Le Pendule
Hier wird ein Pendel (le pendule) einer Uhr zum Beispiel durch das gleichmäßige Hin-und
Herpendeln zweier Töne zum Klingen gebracht. Erstaunlich, wie unterschiedlich dicht sich
etwas in der gleichen Zeit bewegen kann.
All Is Loneliness
Auf das Songthema von Moondog muss man hier tatsächlich 2 Minuten und 27 Sekunden
warten, so lang ist hier die Einleitung. Interessant, wie sich diese Interpretation nochmal
deutlich von der von Moondog und der von Janis Joplin unterscheidet.
Quero Estar Triste Sem Culpa
In Lissabon entdeckte Uli Johannes Kieckbusch einen Platz mit vielen Boden-Mosaiken,
die ganz unterschiedliche Aussagen präsentierten. Einer der Sätze war „Quero estar triste
sem culpa“ (ich möchte traurig sein ohne Schuld). Leider scheint in Lissabon diesen Platz
niemand zu kennen, nur ein Foto gibt es als Beweis, dass Kieckbusch dort war, doch hat
er diesen Platz nie mehr gefunden. Zweckdienliche Hinweise werden gern entgegen
genommen.
Mitternacht
Diese Komposition wurde um Mitternacht geschrieben und ist somit das zweite Nachtstück
auf dieser CD.
Coronão
Der Titel ist eine Erfindung des Komponisten, es macht also keinen Sinn, es im Internet
suchen zu wollen. Es ist eine Verbindung zweier Wörter, Corona und não, der
portugiesischen Verneinung. Das Stück ist somit ein Anti-Corona Statement, was man
auch der Heftigkeit der Komposition, aber auch der Interpretation anmerken kann.
Die Abwesenheit
Dies ist das zweite Stück auf dieser CD, das sich mit der Abwesenheit auseinandersetzt.
Interessanterweise evozieren beide Stücke ähnliche Klangfarben und Stimmungen.
Ist es schreiten, ist es gleiten, ist es weiden, ist es leiden?
Der längste Titel beinhaltet eine Frage, die jede(r) für sich selbst beantworten kann. Zu
welcher Einsicht man auch kommt, mit diesem Stück setzt die CD einen schönen und
versöhnlichen Schlusspunkt.